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Wir sind vor Beginn unserer Reise oft gefragt worden, ob Marokko nicht zu unsicher für solch eine Tour wäre, ob wir keine Angst um unsere Motorräder hätten und ob die Straßen nicht gefährlich wären.

Auf all diese Fragen haben wir mit "Nein" geantwortet. Markus, weil er Marokko kennt und ich, weil ich eh kein ängstlicher Mensch bin.

Wir haben auf der ganzen Reise nicht einmal das Gefühl gehabt, dass wir besonders aufmerksam sein müssten, wir haben uns immer sicher gefühlt. Immer hatten wir die Möglichkeit, unsere Mopeds irgendwo unter zu stellen, oder das Tor des Campingplatzes wurde abgeschlossen, oder der Hund bewachte den Platz einschließlich unserer Bikes.

Wenn wir irgendwo gehalten haben, um Kaffee zu trinken, zu essen oder auch ein wenig einzukaufen, waren die Marokkaner immer freundlich, meistens zurückhaltend. Wir haben mit unseren "Dicken" schon immer Aufsehen erregt, wenn wir irgendwo entlang blubberten oder angehalten haben. Oft wurden wir gefragt, ob sie Fotos machen dürften. Wir haben sie dann gerne aufsitzen lassen und haben mit ihren Handy Fotos gemacht. Dadurch hatten wir sofort überall "Freunde", wurden überall hin eingeladen. Für die Einladungen haben wir uns bedankt, haben sie nicht ausgeschlagen, sind aber auch nicht weiter drauf eingegangen. Einmal warfen uns ein paar junge Schulmädchen sogar Kusshände zu und schmachteten uns an, Markus ist knapp 2m groß, ich bringe es auf 1,85m, wir müssen wohl ziemlich eindrucksvoll und verwegen ausgesehen haben.

Wenn man im Internet über Polizei, Radar- und Laserkontrollen ließt und damit verbundene Abzocke, so können wir das auf keinen Fall bestätigen. An jeder Dorf- oder Stadtgrenze stand Polizei und kontrollierte die Fahrzeuge. Uns haben sie immer durchgewunken, allerdings waren an diesen Kontrollposten unsere Klapphelme immer offen, wir haben freundlich gegrüßt. Im Gegenteil, einige Male haben wir die Polizisten nach dem Weg gefragt und bekamen immer freundlich Auskunft, einer ist sogar extra vor uns hergefahren um uns den Weg zu zeigen. (mit nem Mofa, einfach geil)

Auch Polizisten mit Laserpistolen haben wir mehrfach gesehen. Für uns haben sie sich nie interessiert, allerdings war unser Tempo immer angepasst.

Bargeld gibt's aus dem ATM, überall, wenn der Automat tut und geladen ist. Sprit gibt's an jeder Straßenecke, aber Selbstbedienung ist meistens unüblich. Oftmals geht an der Tanke sogar Kartenzahlung, haben wir aber nie probiert.

Das Riffgebirge ist bekannt für den Drogenanbau. Markus hatte die Gegend auch schon mit dem VW-Bus ausprobiert. Seine Meinung ist, dass man die Gegend besser meiden sollte. Touristen werden dort von den Dealern, teilweise auch Kindern echt hart bedrängt. Außerdem passen Motorräder und Dope jeder Art nicht zusammen. Wir haben diese Gegend auch gemieden, hatten nur die Ausläufer des Riffgebirges auf unserer Route und hatten damit keine Probleme.

Essen kann man in Marokko überall sehr preiswert. Speisekarten gibt es nur da, wo man Touristen erwartet, aber die Preise sind überall ok und wirklich den Magen verdorben haben wir uns nirgends. Das man in einem fremden Land mal die Schüssel sprengen muss, ist nicht außergewöhnlich und auch nicht schlimm, aber ungeheuer befreiend. Wenn's mal schlimmer wird, einfach an einer Pharmacie halten, unsere Medikamente wirken da nicht. Und für ein paar Euro geht's dann gleich besser.

Die Straßen in Marokko sind sehr unterschiedlich. Es gibt große ausgebaute, langweilige Fernstraßen, oder kleine, geile, dreckige, einsame, kurvige, löchrige, bergige interessante Nebenstraßen. Wir haben uns wenn irgend möglich, die Nebenstraßen ausgesucht und hatten immer unseren Spaß dabei. Aber immer auch mit angepasstem Tempo. Wer meint, dass man in Marokko rasen könnte, der vergisst, dass Schutzengel in muslimische Länder nicht einreisen dürfen.

Für mich war es schon immer ein Traum, solch eine Tour zu machen, es war meine erste Tour dieser Art und ich würde sie jederzeit wiederholen

Toll war’s, jederzeit wieder mit Dir, Markus und unseren „Dicken“.

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