



Nach dem „französischen“ Frühstück, diesmal mit viel Zeit und genauso viel Kaffee müssen wir wieder in die Regenkombis steigen. Dann wird es brenzlig, denn vor der Einfahrt zur Werkstatt ist der Boden mit glasierten Fliesen belegt, bei Regen eine eklig rutschige Angelegenheit, erst recht mit vollgepackten 1200 GS ADV. Und dazu kein Platz zum Rangieren, unsere Bikes mitsamt Koffern haben rechts und links nur Zentimeter zwischen den Betonsäulen. So haben wir uns gegenseitig am Gepäckträger noch gesichert und sind echt froh, als wir endlich unbeschadet auf dem Schotter des Parkplatzes stehen. Wir machen uns auf den Weg nach Tanger-Med, eigentlich viel zu früh, aber wohl irgendwie doch rechtzeitig. Als wir am Hafen ankommen, ist noch nichts los. Also nehmen wir erst noch einen Kaffee um dann im strömenden Regen wieder von Häuschen zu Kontrollposten zu tuckern und uns die nötigen Stempel einzusammeln. Zum Schluss werden unsere Mopeds noch geröntgt. Schließlich stehen wir im Regen auf dem Parkplatz und warten auf die Fähre. Wir finden glücklicherweise einen Platz unter einem Vordach, wo wir wenigstens vor dem Regen geschützt sind. Die Fähre kommt dann auch tatsächlich pünktlich. Nach dem Entladen sind wir fast die Ersten, die auf die Fähre fahren dürfen. Nochmal eine ziemlich heikle Situation. Die Rampe aus sehr grob geriffelten Stahlplatten ist regennass und mitten drauf steht natürlich noch ein Grenzbeamter zur Abschlusskontrolle. Also anfahren auf Asphalt, dann nasse Rampe hoch, dann vor dem Spezi halten, mit den Stiefeln nicht wegrutschen, anschließend auf der nassen Stahlrampe bergauf wieder anfahren. Nicht, dass ich Angst gehabt hätte, aber Spaß ist was Anderes. Ohne groß zu Rutschen sind wir nun oben angekommen, werden auf unsere Plätze eingewiesen. Unsere Mopeds werden diesmal fast anständig gelascht. Also die Packtaschen runter und zur Rezeption. Dort bekommen wir unsere Kabinenschlüssel und müssen feststellen, dass wir diesmal unterschiedliche Kabinen haben. Eine Umbuchung ist nicht möglich obwohl in meiner Kabine während der ganzen Fahrt noch ein Bett frei gewesen wäre. Naja, was soll‘s. Endlich kommen wir aus den nassen Klamotten raus und ne heiße Dusche gibt’s auch. Danach treffen wir uns an der Bar zum ersten Kaffee an Bord. Es dauert noch ewig, bis endlich alle Autos an Bord sind. Immer wieder meinen wir: “Das sind jetzt die Letzten, da stehen Keine mehr.“ Weit gefehlt, irgendwo her kommen immer noch ein paar Autos. Irgendwann, es fängt schon langsam an zu dämmern, werden die Rampen hochgeklappt und wir legten ab. Zum Abschied von Marokko kommt noch schnell die Sonne raus. Nach dem Scheißwetter der letzten Tage fühlen wir uns schon ein wenig verarscht.