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Nach einem ausgedehnten Frühstück am nächsten Morgen verlassen wir Marrakesch über Asni, den Tizi n Test Pass nach Taroudant. In der Nacht hatte es kräftig geregnet, auch auf unserer Fahrt müssen wir schon kurz hinter Marrakesch anhalten und in unsere Regenkombis steigen. Auf dem Weg den Pass hinauf erwischen uns immer wieder einige Regenschauer. Vom Regen in der Nacht ist die Straße auch immer wieder von Steinschlag belegt. Irgendwo kommt sogar ein Fluss mit seinen rötlichen Fluten quer über die Straße. Erst mal absteigen und nen genauen Blick drauf werfen. Schnell ist die Entscheidung klar, das Wasser ist nicht wirklich tief, also rauf auf die Böcke und vorsichtig durchfahren und auf dickere Steine aufpassen. Alles kein Problem, unsere Mopeds haben auch das super gemeistert. Also weiter den Pass hinauf. Es wird immer regnerischer, die Wolken hängen tief in den Bergen. Auf der Passspitze wollen wir unsere fällige Kaffeepause machen. Das Restaurant ist schon belagert, auf den Stühlen stecken schon Handschuhe zum Trockenen, überall hängen schon nasse Regenkombis und die parkenden Bikes haben römische Kennzeichen. Also noch nen freien Platz gesucht und hinein in die gute Stube. Drinnen ist schon mächtig was los. Die italienische Biker Gruppe hat schon den Ofen anzünden lassen, es ist mollig warm und wir werden typisch italienisch laut und freundlich begrüßt und in der Runde aufgenommen. Die Jungs und Mädels haben schon zu Essen und Trinken und bieten uns davon an, bis unsere Bestellung serviert wird. Biker untereinander eben, und Italiener im Besonderen. Unsere neu gewonnenen Freunde machen sich bald wieder auf, ebenfalls Richtung Süden. Wir bleiben auch nicht mehr lange, steigen wieder in unsere Regenkombis und machen uns auf. Die Wolken werden lichter, langsam kommt die Sonne raus. Nach wenigen Kilometern überholen wir die Gruppe der Italiener, die ihre Regenkombis  am Straßenrand ausziehen. Am Fuß des Atlas fahren wir auf eine dunkelgraue Regenwand zu. Dann haben wir großes Glück und erreichen in letzter Sekunde eine Raststätte. Wir sind gerade von den Mopeds runter, da ist der Wolkenbruch auch schon über uns. Sturmböen peitschen den Regen quer über die Straße, wir sitzen trocken bei einem weiteren Kaffee und warten auf ein Nachlassen des Unwetters. Zeit für ein paar WhatsApp-Nachrichten in die Heimat. Kostenloses WLan gibt’s fast überall. Nach dem Regen kommt die Sonne, gnadenlos bis 34°. Wir wechseln nahtlos von regendurchweicht nach durchgeschwitzt. In Taroudant hat unserer Campingführer zwar einen Zeltplatz mit Zimmern vermerkt, der uns aber nicht gefällt. So beschließen wir, uns für die Nacht ein Hotel zu suchen. Die üblichen Hinweisschilder können wir aber nicht ausmachen. So halten wir bei einem Polizisten und fragen nach einem Hotel. Der schwingt sich direkt auf sein Mofa und geleitet uns zum besten Hotel der Stadt. 4* und die Nacht mal etwas teurer, aber gut. Dafür essen wir in einer marokkanischen Pizzeria mit Fußball live. Schmeckt ganz anders, als wir es gewohnt sind, aber gut. Im Hotel gibt‘s dann noch Kaffee und ein gutes Bett. Das haben wir jetzt auch bitter nötig.

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